ROVEMA Life Cycle Services
Interview mit Uwe Maier, Leiter ROVEMA Life Cycle Services

Uwe Maier leitet seit dem 1. Juni den Bereich ROVEMA Life Cycle Services. Mit über 20 Jahren Erfahrung im Bereich des operativen und strategischen Service möchte er gemeinsam mit seinem Team ROVEMA Kunden noch erfolgreicher machen – durch die drastische Reduktion von Ausschuss und die Ausschöpfung aller technischen Möglichkeiten – für attraktive, POS wirksame Verpackungen, die auch kurzfristig auf Marktveränderungen angepasst werden können.
Herr Maier, wie schätzen Sie die aktuelle Situation im Verpackungsmaschinenbau ein? Was sind Ihrer Meinung nach die Themen, die unsere Kunden bewegen?
Der Verpackungsmaschinenmarkt ist sehr stark umworben, wettbewerbsfähige Maschinen gibt es in der Regel von mehr als einem Anbieter. Die reine Maschinentechnik ist heute auch nicht unbedingt mehr alleiniges Entscheidungsmerkmal – die Verfügbarkeit der Maschinen allerdings schon. Da sehe ich ganz klare Vorteile bei ROVEMA.
Was meinen Sie genau?
ROVEMA verfügt über ein funktionierendes globales Netzwerk, das nicht nur den Vertrieb der Maschinen selbst, sondern auch die Bereitstellung von Service und Ersatzteilen gewährleistet.
Und das funktioniert immer reibungslos?
Reibungslos ist das ganz klare Ziel! Grundsätzlich sollten alle Ersatzteile schnell, in bestmöglicher Qualität und zu marktgerechten Preisen angeboten werden. Wie die ideale Reaktionszeit ist, hängt natürlich auch oft mit einer gewissen Erfahrung und einem bestimmten Maß an Wissen über die Maschine zusammen. Zum Beispiel kann man mit den richtigen Informationen des Kunden über seine Maschine, die richtigen Verschleißteile zum richtigen Zeitpunkt anbieten und liefern und nicht erst dann, wenn die Maschine stillsteht.
„Die reine Maschinentechnik ist heute auch nicht unbedingt mehr alleiniges Entscheidungsmerkmal – die Verfügbarkeit der Maschinen allerdings schon.“
Geht das in die Richtung der predictive maintenance?
Definitiv! Oft haben wir noch nicht alle nötigen Informationen zur Verfügung – das liegt ja auch unter Umständen an den Sicherheits- und Datenschutzbestimmungen des Kunden selbst – aber grundsätzlich geht es genau darum: Wie bewährt sich das ROVEMA Produkt in der Praxis? Also ein enges, partnerschaftliches Zusammenarbeiten in puncto Maschineninformation mit dem Kunden, um Wartungsintervalle und Ersatzteillieferungen zu synchronisieren und die Stillstandszeiten der Maschine zu optimieren.
Wie stehen Sie modernen Hilfsmitteln, wie z. B. Datenbrillen gegenüber? Ist das aktuell in Ihrem Bereich ein Thema?
Ja, natürlich beschäftigen wir uns auch mit solchen modernen Tools, alles was unsere Reaktionszeiten verbessern kann wird überprüft!
Wie genau sieht Ihr Konzept aus?
Ich bin überzeugt vom One-Stop-Shop, d. h. ich möchte auch weiterhin den ROVEMA Kunden alle Leistungen – vom Training, über Service, Ersatzteillieferung bis hin zur kompletten Überholung einer Maschine – aus einer Hand anbieten können.
Das Trainingsangebot von ROVEMA wurde ja ebenfalls stark überarbeitet, geht das auch in diese Richtung?
Ja, das Trainingskonzept ist nun modular aufgebaut und bietet beides – kundenspezifische und kundenübergreifende Schulungen. Hier denken wir auch über moderne Formen des Lernens, wie z. B. E-learning nach. Nur mit dem richtigen Dienstleistungsangebot können wir unsere Kunden langfristig vertrauensvoll und lösungsorientiert betreuen.
Was genau heißt das für Sie? Langfristige Zusammenarbeit streben ja vermutlich nicht nur wir an.
Davon ist auszugehen, allerdings ist unser Ziel ganz klar die langfristige partnerschaftliche Zusammenarbeit, die dem Kunden auch viel eigenständiges Arbeiten mit den Maschinen ermöglicht. Beispielsweise sollten die Mitarbeiter auf Kundenseite so geschult sein, dass sie von der Maschinenbedienung, über Verschleißreparaturen bis hin zu Wartungen und außerplanmäßigen Störungen handlungsfähig bleiben. Wir bieten gerne Unterstützung, allerdings ist es nicht unser Ziel, den Kunden in all diesen Themen abhängig von uns zu machen. Auch hier gilt ganz klar: Wir wollen möglichst viel über die Praxistauglichkeit unserer Maschinen lernen. Stellt sich heraus, dass bestimmte Teile nach einem Zeitraum X verschleißen, wäre hier der richtige Zeitpunkt, um den Kunden zu informieren und vorbeugend eingreifen zu können.
Heißt das es geht verstärkt um Beratung?
Ja, ich wünsche mir ein leicht bedienbares Produkt, welches von uns immer zeitnah mit Updates und Trainings aktualisiert wird. Die eigentliche Beratung ist dann marktbegleitend. Gerade der Lebensmittelbereich, in dem viele unserer Kunden tätig sind, ist schon immer vielen Änderungen ausgesetzt. Oft müssen unsere Kunden schnell und flexibel reagieren können. Hier sehe ich ein breites und spannendes Einsatzgebiet.
Also auch bei Verpackungstrends?
Ja, wir haben aktuell zum Beispiel viele Anfragen von Kunden, die über eine Produktion mit alternativen Packstoffen nachdenken. Hier arbeiten wir Hand in Hand: Die ROVEMA Maschinentechnologie ermöglicht die Verarbeitung einer großen Bandbreite von Packstoffen, wir im Service unterstützen unsere Kunden bei der dazugehörigen Anpassung.
Wie aufwendig ist denn so eine Anpassung?
Das kommt ganz darauf an, entscheidend ist auch hier die Information über die Bestandsmaschine – manchmal reichen dann einfache Einstellarbeiten oder ein neues Programm, manchmal sind Umbauten in der Formataufnahme oder Produktzuführung nötig.

Das heißt die Maschine erhält ein 2. Maschinenleben?
Nicht unbedingt. Wir haben die Möglichkeit Maschinen komplett zu überarbeiten, das ist dann im Bereich ROVEMA 2nd Life i.d.R. vor Ort in Fernwald möglich. Vor diesem Komplettumbau gibt es aber viele Updates, Upgrades und Umbauten, durch die eine Anpassung der Maschine auf neue Anforderungen vor Ort beim Kunden möglich ist.
Und wenn eine Anpassung nicht mehr möglich ist? Was passiert denn mit einer ROVEMA Maschine, die den Kundenansprüchen nicht mehr genügt?
Wir nehmen unsere Maschinen zurück und führen Sie einem 2. Maschinenleben zu – garantiert. Ist eine Maschine für einen Kunden nicht mehr geeignet, z. B., weil die Ausbringleistung nach Produktionserweiterung nicht mehr ausreicht, dann finden wir oft einen anderen Kunden, für den diese Abpackmenge ausreicht. Kleinere Betriebe, Start-ups oder auch Firmen im Ausland sind oft dankbare Abnehmer von gebrauchten ROVEMA Maschinen. Sollte wirklich keine weitere Verwendung mehr gefunden werden, sind die Maschinen fast komplett recyclebar – Edelstahl, Stahl, Makrolon – das ist oft relativ einfach zu verwerten.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft, woran arbeiten Sie gerade besonders ambitioniert?
Natürlich bin ich gerade in ganz vielen Bereichen aktiv. Besonders wichtig für die Zukunft sind mir persönlich aber die zeitgemäßen Service-Verträge. Hier sehe ich bei ROVEMA ganz klar Potenzial – mit über 60 Jahren Firmengeschichte und über 30.000 ausgelieferten Maschinen können wir hier noch mehr für unsere Kunden tun. Mit dem richtigen Konzept, kann die uneingeschränkte Qualität der Verpackung noch länger gewährleistet und schneller auf Marktanforderungen reagiert werden.